Gruseltheater mit viel Sprachwitz

AZ, März 2010, Fredy Obrist

Überzeugendes Spiel der Darsteller der Jugendtheaterclubs Toi Toi Toi

 

Erfolgreich führten am Wochenende die 11 Jugendlichen des Jugendtheaterclubs Toi Toi Toi in der Kleinen Bühne Zofingen das selber erarbeitete Theaterstück «Wenn der Mond scheint...» auf.

FREDY OBRIST

 

Kaum hatten sich bei der Premiere die zahlreichen Theaterbesucher auf ihre Stühle gesetzt, mischten sich die jugendlichen Schauspieler unter sie. Die Zuhörer vernahmen, dass seit Jahrhunderten die zwei Hüterinnen des Kodex mit scharfem Blick über die Existenz der Vampire wachten. Sie erlebten mit, wie der ambitionierte Vampir und Spion Sir David Springer den Auftrag erhielt, ein Sanatorium im Wald auszuspionieren. Ausgerechnet in diesem abgeschiedenen Ort, wo chronisch kranke Vampire ihr Dasein fristeten, geriet er in einen Strudel aus Intrigen und Lügen. Das Heimleiterehepaar trieb genauso ein undurchsichtiges Spiel wie Professor Wieslowski im Labor. Zudem mischten die beiden Patientinnen Lisa Faning und Gloria Valdez, aber auch zwei Pflegekinder tatkräftig mit. Zum Glück hielt die Chefärztin Eva-Maria Lapislazuli alle Fäden zusammen. Das spannende Gruselstück endete damit, dass aus dem Vampir-Leiterehepaar wieder gewöhnliche Menschen wurden und sie zusammen mit ihren Kindern und Vampiren Blutwurst mit Rösti essen gingen.

 

Rundum gelungene Darbietung

 

Immer wieder konnte man bei einzelnen Szenen herzhaftes Lachen vernehmen, denn die zahlreichen Wortspielereien zum Thema Blut bewiesen einen tollen Sprachwitz der Verfasser dieses Eigenproduktes. Auch die passenden Kostüme und das Bühnenbild, das aus variabel aufgestellten Europalett-Rahmen, kunstvoll befestigtem Spinnenvlies und einem Kronleuchter bestand, begeisterte das Publikum.

 

Ebenso stiessen die interessanten Licht- und Toneffekte auf Beachtung. So erstaunte es nicht, dass nach der Aufführung die Darsteller mit einem kräftigen Beifall belohnt wurden. Als Gertrud Fumagalli, Organisatorin und Betreuerin des Jugendtheaterclubs und Vorstandsmitglied der Kleinen Bühne, den Schauspielern je eine Rose überreichte, brauste nochmals ein kräftiger Applaus auf. Eine ebenso grosse Anerkennung erhielt der Theaterpädagoge Manfred Stenz, dem es wiederum eindrücklich gelungen war, nach dem Motto «Der Weg ist das Ziel» das Theaterprojekt zu einem guten Ende zu führen.